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Reisekrankheit - was tun?

© David-Prado iStock Getty Images Plus
p>Für manche Menschen beginnt der Urlaub schon in dem Moment, in dem sie ins Auto oder in den Reisebus steigen. Andere verbinden mit dem Weg zum Urlaubsort eher unschöne Beschwerden: Es kommt zur Reisekrankheit, der Kinetose, die sich in Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit bis hin zum Erbrechen und schnellem Atmen äußert.

Auftreten kann die Reisekrankheit sowohl an Land als auch, in Form der Seekrankheit, auf dem Wasser. Auch Fahrten mit kleineren Schiffen können bereits ausreichen, um bei manchen Menschen die Symptome hervorzurufen. Dieses Phänomen funktioniert auch umgekehrt. Wenn sich der Körper eine Weile auf einem Schiff befunden und an dessen Bewegungen angepasst hat und man wieder an Land ist, kann die Kinetose ebenfalls auftreten. Seltener, aber dennoch möglich, ist das Auftreten der Reisekrankheit bei Flugreisen.

Woher kommen diese Beschwerden aber, die die Reise an sich sehr unangenehm machen können?

Vereinfacht ausgedrückt gerät das Gehirn in einen Konflikt, verschiedene Sinneswahrnehmungen zusammenzubringen, die sich widersprechen. Das Gleichgewicht wird im Wesentlichen über das Mittelohr gesteuert, dort spüren wir sozusagen unsere Bewegungen und die des Untergrundes. Von hier werden die nötigen Informationen, um unser Gleichgewicht zu halten, an das Gehirn weitergegeben.

Wichtig für die Orientierung im Raum ist jedoch andererseits vor allem das Sehen. Die Augen liefern dem Gehirn die Informationen, wo vorne und hinten, oben und unten ist.

Kommt es zwischen Augen und Mittelohr nun zu Widersprüchen, die sich nicht vereinbaren lassen, leiden wir darunter. Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn der Körper eine Bewegung spürt, für das Auge die Dinge in der nächsten Umgebung aber still stehen. Ein Beispiel ist das Lesen im Auto oder im Reisebus: Das Auge meldet dem Gehirn, dass man still sitzt, doch das Mittelohr registriert die Bewegung. Ähnlich verhält es sich, wenn sich Schiffe zur Seite neigen und die Masten nicht mehr senkrecht verlaufen, sondern leicht schräg.

Unter Reisekrankheit leiden kann dabei im Grunde jeder inklusive Haustiere. Männer sind seltener betroffen als Frauen, was aber auch damit zusammenhängt, dass der Hormonhaushalt eine nicht unerhebliche Rolle spielt. So kann es auch bei Frauen, die sonst nicht unter der Reisekrankheit leiden, während der Schwangerschaft zu den Symptomen kommen.

Das Alter spielt bei der Reisekrankheit ebenfalls keine Rolle, sie kann Kinder treffen, hier sind vor allem die Kleinsten noch sehr empfindlich, aber auch plötzlich bei Menschen auftreten, die noch nie damit zu kämpfen hatten.

Einige Faktoren wirken sich auf das Auftreten einer Kinetose aus. Migräne-Patienten leiden häufiger an Reisekrankheit, hormonelle Schwankungen, wie auch während der Periode, und auch der Konsum von Alkohol erhöhen die Anfälligkeit.

Mit ein paar Tricks kann man dem Auftreten der Reisekrankheit vorbeugen. Alkohol sollte man möglichst gar nicht zu sich nehmen, auch am Vortag schon nicht mehr, Koffein nur in geringem Maß. Um den Magen zu beruhigen, empfiehlt sich eine kleine, leichte Mahlzeit vor Reisebeginn.

Bei Autofahrten hilft es, den Blick auf die Straße vor sich zu richten, auch als Beifahrer. Die besten Plätze im Bus sind vorne, wo man ebenfalls auf die Straße schauen kann, oder in der Mitte, wo man von den Bewegungen des Fahrzeugs am wenigsten merkt.

Zwischendurch aufzustehen und ein Stück zu laufen, lindert bei manchen Menschen die Beschwerden, im Flugzeug ist daher ein Platz am Gang sehr gut.

Auch Ablenkung ist ein wichtiges Thema, gerade, wenn kleine Kinder betroffen sind. Hier kann man mit den Kleinen Spiele spielen, die für Autofahrten geeignet sind, Geschichten erzählen oder ähnliche Dinge.

Wenn man mit dem Auftreten von Reisekrankheit rechnet, kann man auch gezielt mit entsprechenden Medikamenten vorbeugen. Diese gibt es bereits für kleine Kinder. Man sollte nur auf die rechtzeitige Einnahme achten, diese liegt in aller Regel eine halbe bis eine ganze Stunde vor dem Reisebeginn. Hausarzt oder Apotheker können hier weiterhelfen und ein gutes Medikament empfehlen.

In die Reiseapotheke gehört ein Mittel gegen Reisekrankheit auf alle Fälle, da die Beschwerden eben auch dann auftreten können, wenn man bisher nie Probleme hatte.

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